Teilen

Kooperation mit der Universitätsklinik Essen

Der technologische Fortschritt hat in der Medizin neue Möglichkeiten für Diagnose und Therapie geschaffen. Der Schwerpunkt liegt dabei auf bildgebenden Diagnoseverfahren und Interventionstechniken. Neben anatomischen und physiologischen Grundkenntnissen müssen sich vor allem die Studierenden frühzeitig mit den neuen Diagnoseverfahren vertraut machen und ihre praktischen Fähigkeiten trainieren. In diesem Zusammenhang bilden Virtual-Reality-Simulationen von Organwelten und Pathologien eine innovative Grundlage für die Verbesserung der Ausbildung von Klinikstudenten. Um dieses Potenzial zu nutzen, entschied sich die HNO-Klinik des Universitätsklinikums Essen für eine Kooperation mit der neomatt GmbH. Gemeinsam sollen modernste Technologien aus dem VR/AR-Bereich in der universitären Lehre etabliert werden. Ein vergleichbares Lehrangebot in der medizinischen Ausbildung gibt es in Deutschland noch nicht. Es ist damit ein Vorzeigeprojekt für die zukunfts- und praxisorientierte Lehre in Nordrhein-Westfalen.

Das Projekt macht die Mediziner von morgen mit dem Einsatz moderner Medien im Rahmen des E-Learnings vertraut. Mit dem LMS sollen anatomische, physiologische und pathophysiologische Grundlagen vertieft und das Verständnis für einzelne Krankheitsbilder, Therapien und Operationen verbessert werden.

Das Lernmanagementsystem kann mit verschiedenen Endgeräten genutzt werden – die Studierenden entscheiden selbst, ob sie mit einem Smartphone, Tablet, Laptop oder einem VR-Headset lernen. Die Verwendung eines VR-Headsets ist eine Besonderheit, von der die Schüler profitieren. Sie können sich in eine virtuelle Welt versetzen lassen und mit visualisierten Organen interagieren. Das heißt, das Lernen findet am virtuellen Objekt statt, was das Verständnis der Struktur und der einzelnen Krankheitsprozesse erleichtert. Die 3D-Modelle können in alle Richtungen gedreht und aus verschiedenen Perspektiven betrachtet werden. Es sollte sogar möglich sein, in das Innere der Organe zu schauen. Jede wichtige Komponente oder pathologische Veränderung kann mit Mikro-Lernspots verdeutlicht werden. Verschiedene Medienformate wie Text-, Bild-, Video- oder Audiodateien können mit weiteren Informationen gespeichert werden. Die virtuelle Umgebung kann somit die Übertragung von theoretischem Anatomiewissen auf individuelle chirurgische Situationen erleichtern. Es wird ein Verständnis für chirurgische Verfahren entwickelt und das Erkennen und Beheben von Komplikationen erlernt. Durch den Umgang mit der Technik gewinnen die Studierenden Routine und mehr Sicherheit im Operationssaal, was langfristig die Patientensicherheit gewährleistet. Dennoch ist jede erfolgreiche Operation ein gemeinsames Unterfangen, das auf effektiver Kommunikation und Teamarbeit beruht. Diese Fähigkeiten können auch im Rahmen einer VR-Simulation trainiert werden: So können zum Beispiel Auffälligkeiten und Krankheitsbilder besprochen oder die nächsten chirurgischen Schritte gemeinsam in einer VR-Simulation geplant werden.

Das Ergebnis der Kooperation wird somit eine Lernplattform sein, die über die klassische Studienordnung der medizinischen Ausbildung hinausgeht. Sie ergänzt herkömmliche Lehrmethoden und bietet tiefe Einblicke in die Funktionsweise von Organen oder Krankheitsverläufen mit Hilfe von Virtual-Reality-Simulationen. Modernste Technik wird eingesetzt, um Fachwissen praxisnah zu vermitteln und die klinisch-studentische Ausbildung zu verbessern. Im Sinne eines virtuellen Skills Labs werden die Studierenden Schritt für Schritt in ihren Fähigkeiten geschult und lernen Teamwork sowie Kommunikationsfähigkeiten, während sie gemeinsam an Lernpfaden arbeiten. Ein tolles Projekt, bei dem wir uns sehr auf die Zusammenarbeit freuen!


Passende Themen:

Das virtuelle Theatererlebnis

Virtuelle Welten im Museum

Virtual Reality in der Medizin

Teilen Sie diese Informationen auf